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Bindungsangst – oder die halbherzige Verlobung

Bindungsangst und Verlobung oder gar Hochzeit passen nicht wirklich zusammen sollte man meinen. Dennoch passiert die sogenannte ‚halbherzige Verlobung‘ öfters als man denkt:

Rund ein Drittel aller verlobten Männer und immerhin 20% aller verlobten Frauen geben bei vertraulichen Umfragen an, auch nach der Verlobung noch unter Bindungsangst zu leiden – was übersetzt nichts anderes bedeutet, als sich ihrer Sache und Ihres Partners immer noch nicht ganz sicher zu sein. Oder anders formuliert, sich noch nicht wirklich gebunden zu fühlen.

Warum haben Menschen Bindungsangst?

Bindung bedeutet sich für etwas zu entscheiden und gleichzeitig andere Optionen aufzugeben. Diese einfache Tatsache beschreibt recht treffend, warum sich manche Menschen damit so schwer tun und warum es speziell bei Verlobungen ein großes Thema werden kann: Der moderne Mensch mag es nicht besonders, auf Optionen zu verzichten.

Deswegen sträuben sich Viele genau da, wo es in der Regel um eine besonders langfristige und exklusive Bindung geht, besonders stark dagegen. Und sie haben dabei gute Argumente auf ihrer Seite: Die Trennungs- und Scheidungsraten verharren hartnäckig auf einem Allzeithoch.

Da die Heirat für viele wie ein Glücksspiel aussieht, versuchen sie es zunächst mit dem unverheirateten Zusammenleben – um ihre Beziehung zu testen und in der Hoffnung, dabei genügend Vertrauen zu finden, um nach einiger Zeit den großen Schritt zu gehen. Leider sprechen auch hier die Statistiken eine andere Sprache: Das Zusammenleben vor der Ehe erhöht das Scheidungsrisiko signifikant.

Annähernd 100% aller Singles glauben, dass es für den Erfolg einer langfristigen Beziehung, wie es die Ehe sein sollte, wichtig ist, eine/n Seelenverwandte/n zu finden. Jemanden, mit dem alles wie von selbst passt. Und genau danach suchen sie dann auch. Das Problem dabei: Mr. und Mrs. Right gibt’s nur im Film.

Die Angst davor, sich mit jemandem zu binden, der ‚nur‘ zu 80% passt, ist dennoch groß.

Insbesondere das Online-Dating verschärft dies noch immens: Man sucht munter weiter selbst nachdem man in einer Beziehung ist, ja oftmals auch nach der Verlobung. Es könnte ja sein, man findet noch einen Treffer mit einer etwas höheren Matchzahl. Jeder, der sich mit dem Thema Online-Dating schon etwas näher auseinandergesetzt hat, weiß, wie abwegig dieser Gedanke ist.

Hochzeit

Nicht jede Verlobung oder Ehe wird wirklich ‚willentlich‘ eingegangen. Viele ‚schlittern‘ einfach hinein. © Solina, pixelio.de

In etwas hineinrutschen vs. sich für etwas entscheiden

Die Unfähigkeit sich zu entscheiden führt zunehmend zu ‚vorläufigen‘ Beziehungen, in denen sich keine echte Bindung, ja Liebe entwickeln kann. Warum auch heiraten, wenn man doch (fast) alles auch so haben kann: Eine Beziehung, Sex, Zusammenleben, Kinder haben usw. Und wenn dann doch geheiratet wird – zum Beispiel aus steuerlichen Beweggründen oder weil man auch einmal seinen ‚schönsten Tag im Leben‘ feiern will – dann rutschen die meisten eher in ihre Ehe hinein, als sich dafür zu entscheiden.

Diese Entwicklung geht dann munter so weiter – Kinder werden gezeugt, weil man ‚einfach nicht mehr verhütet hat‘, ein Haus wird gebaut, weil man endlich auch mal ‚was Eigenes‘ haben wollte usw. usf.

Was das jeweils bedeutet – verheiratet zu sein, Eltern zu sein, Hausbesitzer zu sein – machen sich die wenigsten wirklich klar. Vor allem machen sie sich nicht klar, was diese ‚Entscheidungen‘ auf der anderen Seite bedeuten:

– Verheiratet zu sein bedeutet sich für einen Menschen (und damit gegen alle anderen) zu entscheiden
– Kinder zu haben bedeutet 20 und mehr Jahre für sie da und verantwortlich zu sein
– Ein Haus zu bauen bedeutet 20 und mehr Jahre Kredite abzubezahlen

Trotz dieser gravierenden Folgen rutschen die meisten Menschen in solche und ähnlich weitreichende Entscheidungen eher zufällig hinein.

Das Fatale dabei: Die heute übliche ‚Maybe‘-Mentalität findet bei den genannten Beispielen meist ein schmerzhaftes Ende, wenn die Dinge nicht ganz so laufen, wie gedacht. Wenn sich die Ehe als mühsamer herausstellt, als gedacht, wenn Kinder und der damit einhergehende Schlafentzug das Thema zusätzlich befeuern und dann vielleicht auch noch finanzielle Sorgen wegen der hohen Schulden oder Arbeitslosigkeit dazukommen.

Insofern ist Bindungsangst vor einer Verlobung oder Hochzeit eigentlich richtig und gut. Wenn man sie als das nimmt, was sie ist: Ein Moment des Innehaltens, der einen zwingen soll, die Dinge wirklich zu durchdenken und sich dann willentlich und von ganzem Herzen dafür – oder eben dagegen – zu entscheiden.

Buchtipps:

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